QiGong ist Bewegung
„Ich bin häufig mit dem Vorurteil konfrontiert, dass man bei QiGong nur rumsteht.
Das dies nicht so ist, beweist das Daoyin-QiGong mit seinen Übungen, die den gesamten Körper aktivieren. Beugen und Strecken, Heben und Senken, Kippen und Aufrichten, Schieben und Ziehen, Drehen und Lösen sind Anleitungen, die in dieser Bewegungskunst häufig eingesetzt werden. Mehr als nur einmal berichten Teilnehmende, dass Sie von einem leichten aber wohlgefallenen Muskelkater überrascht wurden. Ein leichter Muskelkater ist absolut positiv zu bewerten, denn er ist ein Zeichen für muskuläre Anpassung. Im Klartext: Nach einem überstandenen Muskelkater ist man stärker als vorher.
Die Atmosphäre beim QiGong-Training ist entspannt und ruhig, die Übungsausführung ist langsam und die Übungsanleitung wird mit Geduld und Ruhe gegeben.
Natürlich wird zwischendurch auch gescherzt und gelacht, aber im Wesentlichen wird sich mit großer Sorgfalt den körperlichen und auch geistigen Fähigkeiten gewidmet.
Die traditionellen, chinesischen Bewegungsformen vereinen körperliche Bewegung mit gedanklichen Aufmerksamkeits- und Atemübungen. Im Ergebnis fühlt man sich am Ende jeder Einheit körperlich wie geistig etwas „entspannter“ und „aufgeräumter“.
Die Aufgabe des Lehrers besteht darin, mit wenigen Worten die ausreichenden Informationen zur korrekten Übungsausführung zu liefern und die gesamte Gruppe in einen harmonischen Bewegungsfluss zu bewegen.
Das Fließende ist in chinesischer Denkweise wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit. Das „Qi“ fließt als Energie durch den Körper und das „Gong“ will sagen, dass die Erhaltung des Energieflusses durch regelmäßiges Training gefördert wird, ja sogar eine tägliche Lebensaufgabe ist.
Aus westlicher Sicht dient QiGong zur Stressbewältigung. Unser primitiver Teil des Gehirns funktioniert noch immer wie zur Steinzeit. Wenn unsere Vorfahren in körperlicher oder gedanklicher Eile waren, bedeutete das nie etwas Gutes. Kampf oder Flucht sind die Strategien, die dem Homo Sapiens das Überleben sicherten. Anders herum wird dem Gehirn durch die langsame Bewegungsausführung signalisiert, dass gerade keine Gefahren lauern.
Der Autor bei einer Qi Gong Bewegung
Es gibt viele verschiedene QiGong-Formen.
Die Übungen aus dem Daoyin-QiGong haben Namen wie „Zwei Fische hängen an der Wand“ und „Das alte Ross im Stall“. Interessanterweise hilft die für uns ungewöhnliche Namensgebung, die Übungen gut zu verinnerlichen und auch zu erinnern. Aber nicht nur die Nomenklatur birgt Herausforderungen. Die chinesische Art und Weise Bewegungen zu kreieren zwingt jede/n Teilnehmer/in in teilweise anspruchsvolle, in jedem Fall aber immer raumgreifende, großzügige Bewegungen, die man sonst eher meidet. Das Vorurteil, sich zu sehr in spirituelle oder gar esoterische Mustern zu bewegen, wird mit dem gymnastischen Charakter dieses QiGong schnell überwunden.
Die zum Standardprogramm gewachsene „Die Übung für ein langes Leben“ beendet jedes Seminar und lädt ein, auch das nächste Seminar frohen Mutes anzugehen.
Michael Schrick
Vita des Autors
geboren 1973, Kind des Ruhrgebiets.
Uniabschluss als Dipl.-Sportlehrer
Sporttherapeut und Lehrer für QiGong und Taiji
Selbstständig tätig als BEWEGUNGSOFFENSIVE im Feld der betrieblichen und persönlichen Gesundheitsförderung
Experte in Didaktik und Methodik zur Vermittlung von Bewegung an Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Kontaktdaten für Anfragen:
Mobil: 0163-4777102
Mail: michael.schrick@bewegungsoffensive.de
Web: www.bewegungsoffensive.de
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