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Sehbehinderte schießen mit Pfeil und Bogen virtuell auf eine Wanze

BFS-NRW LogoDas alljährliche Qi-Gong-Seminar des BFS-NRW-e.V. hat sich zu einer beliebten Tradition entwickelt und fand im Herbst zum achten Mal statt.

Das alljährliche Qi-Gong-Seminar des BFS-NRW-e.V. hat sich zu einer beliebten Tradition entwickelt und fand im Herbst zum achten Mal statt. In den ersten Jahren wurden diese entspannenden Seminare im Aura-Hotel in Horn Bad Meinberg durchgeführt. Doch nun war unsere harmonische Gruppe schon zum vierten Mal im schönen Münsterland in Legden zu Gast. Das Landhotel Hermannshöhe bietet komfortable Zimmer, Seminar- und Gesellschaftsräume für die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Der Service ist sehr gastfreundlich und die Mahlzeiten sind eine reine Gaumenfreude. Obgleich das Corona Virus in diesem Jahr in Deutschland zum Scheitern vieler Veranstaltungen gesorgt hatte und auch im Moment die Zahlen infizierter Personen wieder deutlich Anstiegen, reisten zwölf Teilnehmer*Innen am 09. Oktober 2020 voller Mut und Tatendrang gegen Mittag an. Es gab ein herzliches Wiedersehen, doch aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nur mit Maske und ohne Umarmung. Selbstverständlich arbeitete auch das gesamte Personal des Hotels nur maskiert. Die Gruppenleiterin Elisabeth Krych hatte auch dieses Seminar hervorragend geplant und vorbereitet.

Gegen 16:00 Uhr  begann im Wintergarten des Hotels die erste Übungseinheit. Dipl. Sportlehrer Michael Schrick war wie gewohnt der Seminarleiter. Er hat sich darauf spezialisiert, auch sehbehinderte und blinde Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefühlvoll und geduldig in die Welt des QiGongs einzuführen.

Gruppenfoto. Jeder Teilnehmer hat die klassische Haltung eines Bogenschützen, der eine Sehne spannt und das Ziel anvisiert. Die gesamte Übung heißt: YiChang durchstößt mit einem Pfeil eine Wanze.
Gruppenfoto. Jeder Teilnehmer hat die klassische Haltung eines Bogenschützen, der eine Sehne spannt und das Ziel anvisiert. Die gesamte Übung heißt: YiChang durchstößt mit einem Pfeil eine Wanze.

Als die Abendsonne kurz durch die Regenwolken blinzelte, wurden wir mit einem leckeren Drei Gänge Menü verwöhnt und es folgte das gesellige Zusammensein.

Am Samstag zwang uns das feuchte Herbstwetter, nur in unserem Wintergarten zu trainieren. Als weitere Schutzmaßnahme vor einer Corona Infektion lief in diesem Raum eine große Luftfilter Anlage.

Michael Schrick hatte wieder ein ausgewogenes Programm erstellt. Wir wiederholten die Übung „Für ein langes Leben“, aufwändige Konzentrationsübungen und Atemtechniken. Neben der Stärkung von Seele und Geist stand die Kräftigung des Bewegungsapparates im Vordergrund. Das besondere an den Qi-Gong-Übungen sind die dynamisch fließenden Bewegungen. Die Figuren werden als Bilder beschrieben und können auf der Art besser verinnerlicht und behalten werden. So lernten wir unter anderem, wie zwei Fische an einer Wand hängen, wie das alte Ross im Stall bewegt wird und wie man sehbehindert mit einem virtuellen Pfeil auf eine Wanze schießt. Hier zeigte sich wieder der Humor alter Qi-Gong-Meister. Das stramme Tagesprogramm endete mit gemütlichem Beisammensein in fröhlicher Runde.

Gruppenfoto. Jeder Teilnehmer steht aufrecht. Er hält den rechten Arm so nach oben gebogen, dass die Hand über den Kopf zeigt. Der linke Arm beschreibt einen Bogen nach unten, so dass dessen Hand mit den Fingerspitzen an die Hüfte stößt.. Die Übung heißt. Zwei Fische hängen an der Wand.
Gruppenfoto. Jeder Teilnehmer steht aufrecht. Er hält den rechten Arm so nach oben gebogen, dass die Hand über den Kopf zeigt. Der linke Arm beschreibt einen Bogen nach unten, so dass dessen Hand mit den Fingerspitzen an die Hüfte stößt.. Die Übung heißt. Zwei Fische hängen an der Wand.

Der Sonntagmorgen war gefüllt mit Wiederholungen alter und neuer Bewegungstechniken. Abschließend gab es einen Stuhlkreis mit Feedback, das wie gewohnt positiv ausfiel.

Ein  köstliches Mittagessen beendete das harmonische und lehrreiche Seminar.

Die Gruppe freut sich bereits heute schon auf ein neuntes Treffen in der Welt des Qi-Gong im kommenden Jahr. Hoffentlich dann ohne die Notwendigkeit einer Gesichtsmaske und die Sorge um eine Corona Infektion.

Bericht: Teilnehmer Dieter Kleffner (blinder Buchautor aus Hattingen)
Fotos: E. Krych

Weitere Bericht vom Trainer M. Schrick.

Gruppenfoto: Die Teilnehmer stehen aufrecht und halten  beide Arme seitlich ausgestreckt. Diese Übung ist der Beginn. Es folgen Armbewegungen nach vorne mit leicht gebeugten Knien.
Gruppenfoto: Die Teilnehmer stehen aufrecht und halten beide Arme seitlich ausgestreckt. Diese Übung ist der Beginn. Es folgen Armbewegungen nach vorne mit leicht gebeugten Knien.

Gruppenfoto: Die Teilnehmer stehen aufrecht. Sie halten ihre  rechte Faust an der Hüfte und die linke Hand an der rechten Schulter. Mit der weiteren Bewegung wird die linke  Hand an der rechten Körperseite entlang gestreift. Bei vorgebeugtem Oberkörper wischt die Hand dann über die Fußspitzen und der Körper richtet sich wieder auf. Es sieht aus, als würden die Teilnehmer lange Stiefel abstauben.
Gruppenfoto: Die Teilnehmer stehen aufrecht. Sie halten ihre rechte Faust an der Hüfte und die linke Hand an der rechten Schulter. Mit der weiteren Bewegung wird die linke Hand an der rechten Körperseite entlang gestreift. Bei vorgebeugtem Oberkörper wischt die Hand dann über die Fußspitzen und der Körper richtet sich wieder auf. Es sieht aus, als würden die Teilnehmer lange Stiefel abstauben.

Zwei Teilnehmerinnen stehen im Vordergrund in der Haltung einer Bogenschützin. Die übrige Gruppe ist im Hintergrund.
Zwei Teilnehmerinnen stehen im Vordergrund in der Haltung einer Bogenschützin. Die übrige Gruppe ist im Hintergrund.

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